Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, geschätzte Kolleg*innen, werte Zuhörende,
ein Drogenkonsumraum für Freiburg! Eine Einrichtung, die es dringend braucht und seit Jahren gefordert wird. Nun endlich hat sich die Landesregierung durchgerungen und gesteht auch Städten unter 300.000 Einwohnenden einen solchen Raum zu. Schließlich musste man ja erst noch überprüfen, ob in kleineren Städten (also übrigens alle in Baden-Württemberg außer Karlsruhe, Mannheim und der Spätzlehauptstadt) überhaupt harte Drogen konsumiert werden. Die Prüfung hat ergeben: Überraschenderweise ja. Und jetzt endlich – es wurde auch dringend Zeit – können wir eine solche Einrichtung auf den Weg bringen.
Vor ein paar Tagen gab es die neuen Zahlen des Drogenbeauftragten der Bundesregierung: fast 9% mehr Drogentote als im Vorjahr. Das sind 1.990 Menschen – 164 mehr als im letzten Jahr. Burkhard Blienert sagte auch: „Wir brauchen mehr niedrigschwellige Hilfen, die schneller und direkter bei den Menschen ankommen“. Nun, genau so ein Instrument ist ein Drogenkonsumraum, den schwerstabhängigen Menschen die Chance gibt, in einer sicheren Atmosphäre, unter hygienischen Bedingungen und unter medizinischer Überwachung zu konsumieren.
Ganz schön realpolitisch diese Rede… aber irgendwelche Jokes über koksende Anwälte oder ähnliches waren mir dann doch zu billig.
Drogenkonsumräume stehen nicht am Anfang der Prävention. Sondern ganz am Ende. Wenn Menschen schon abhängig sind. Aber Drogensucht ist kein Stigma – es ist eine Krankheit und meine Fraktion und ich sind froh, dass wir jetzt diesen sehr wichtigen Schritt gehen.
Diese Rede ist im Übrigen ganz ohne Rauschmittel ausgekommen.