Die Hinweise verdichten sich mit zunehmender Forschungslage, der hochansteckende Coronavirus wird vornehmlich über die Tröpfcheninfektion übertragen. Die beste Maßnahme eine breite Ausbreitung zu unterbinden ist die sog. soziale Distanzierung, also möglichst Abstand voneinander zu halten. Dies ist bei schönstem Frühlingswetter und der nahen Natur in Freiburg vergleichsweise einfach möglich.
Schwierig bis unmöglich wird es bei unseren Mitmenschen, die im Moment in den überfüllten Geflüchtetenlagern an der europäischen Außengrenze in Griechenland ausharren müssen.
Dazu kommt, dass das griechische Gesundheitssystem durch die von Deutschland maßgeblich voran getriebenen Austeritätspolitik nicht besonders gut aufgestellt ist. Es droht eine weitere Eskalation der dort jetzt schon existierenden humanitären Katastrophe.
Das Corona-Virus führt der Welt nochmals vor Augen, dass nur mit internationaler Solidarität, einem Wissensaustausch und gemeinsamer Entwicklung eines Impfstoffes das Virus eingedämmt werden kann. Umso wichtiger ist es für unsere Fraktion, dass Freiburg Verantwortung übernimmt. In Freiburger Geflüchtetenunterkünften ist Platz, wir sind eine wohlhabende Stadt, wir können sofort damit anfangen, Geflüchtete aus diesen Lagern hierher zu bringen. Jedes Leben ist wertvoll, dies muss auch für die Geflüchteten an den Außengrenzen gelten.
Wenn Europa mehr sein will wie nur eine Wirtschaftsunion, wäre eine schnelle Beendigung der inhumanen Asylpolitik ein guter Anfang.
Die JUPI Fraktion begrüßte ebenfalls, dass Freiburg sich schnell bereit erklärt hat, Covid-19-Patient*innen aus dem benachbarten Elsass aufzunehmen. Irritiert sind wir, dass dieses praktische Beispiel paneuropäischer Solidarität nun schon beendet wird. Im Gegensatz zu unserem Gesundheitssystem ist die Situation in elsässischen Krankenhäusern immer noch dramatisch. Solange die Kliniken in Baden-Württemberg noch ausreichend freie Intensivplätze haben, sollte versucht werden, Patient*innen aus überlasteten Kliniken in Nachbarländern zu versorgen. Dies wäre im Sinne der europäischen Freundschaft und wird auch für die Zeit nach Corona dafür sorgen, dass der Gedanke einer europäischen Gemeinschaft nicht nur für Unternehmer*innen von Vorteil ist.