Für den neuen Stadtteil Dietenbach muss die Stadt ökologische Ausgleichsflächen schaffen. Wie die BZ berichtete ist eine Maßnahme in Kooperation mit der Gemeinde Bahlingen geplant, bei der landwirtschaftlich genutzte Äcker und Wiesen in extensive Weideflächen umgewandelt werden sollen. Diese Maßnahme würde rund ein Drittel der notwendigen Ökopunkte für Dietenbach einspielen. Wo die anderen zwei Drittel Ausgleichsmaßnahmen stattfinden sollen ist bislang nicht bekannt. Aus diesem Grund haben wir dazu eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt.
Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn,
wie der Badischen Zeitung vom 31.01.20 zu entnehmen war, beabsichtigt die Stadt mit der Gemeinde Bahlingen einen Vertrag zur Übernahme von Ökopunkten als Ausgleich für den Stadtteil Dietenbach zu schließen. Auf aktuell landwirtschaftlich genutzten Flächen soll dort das Projekt „Wilde Weiden“ umgesetzt werden. Der Ankauf würde rund ein Drittel der benötigten ökologischen Ausgleichsmaßnahmen decken.
Im Bürgerentscheid zu Dietenbach wurde auch seitens der Stadt argumentiert, die dichte Bebauung im Stadtteil Dietenbach würde den Verlust von landwirtschaftlich genutzten Flächen im Umland minimieren. Dass nun solche Flächen zu Ausgleichsmaßnahmen herangezogen werden irritiert, auch wenn der ökologische Nutzen beim Projekt „Wilde Weiden“ gegeben ist. Im Sinne der Fairness gegenüber den Landwirtinnen und Landwirten sollten weitere Ökopunkte möglichst durch Ausgleichsflächen im Forst, gewässerökologische Maßnahmen oder durch Flächenentsiegelung gewonnen werden.
Wir haben folgende Fragen zum Thema Ausgleichsflächen:
- Welche weiteren Ausgleichsmaßnahmen werden bisher für den Stadtteil Dietenbach geplant?
- Ist geplant, weitere landwirtschaftlich genutzte Flächen für Ausgleichsmaßnahmen heranzuziehen?
- Ist geplant, die restlichen benötigten Ausgleichsmaßnahmen auf Freiburger Gemarkung zu verwirklichen?
- Plant die Stadt gewässerökologische Maßnahmen (z.B. am kanalisierten Bereich der Dreisam) zur Gewinnung von Ökopunkten.
- Sind Maßnahmen im städtischen oder privaten Forst geplant?
- Gibt es auf städtischer Gemarkung Flächen, die zur Gewinnung von Ökopunkten entsiegelt werden könnten?
- Würden sich durch die von Naturschutzverbänden vorgeschlagenen Maßnahmen zur Ausweisung eines Naturschutzgebietes „Schlossberg-Hirzberg“ und die Bewirtschaftung von Flächen durch ein*e Stadtschäfer*in zur Generierung von Ökopunkten eignen? (siehe dazu Antrag des Landesnaturschutzverbandes vom 05.12.19)
Wir bedanken uns für die Beantwortung dieser Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Sergio Schmidt, Fraktionsvorsitzender JUPI
Maria Mena, stellv. Fraktionsvorsitzende JUPI