Im Gemeinderat wurde der Abschlussbericht zu Leistungen für Asylbewerber*innen in Ausbildung vorgestellt. Simon Sumbert hat dazu für unsere Fraktion geredet.
Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn, sehr geehrte Bürgermeisterin und Bürgermeister, liebe Anwesende,
Über den Tagesordnungspunkt zu den freiwilligen Leistungen der Stadt für Asylbewerber*innen während ihrer Ausbildung habe ich mich ganz besonders gefreut. Nicht nur, weil es an sich total viel Sinn ergibt, dass wir Menschen in Deutschland fördern, die den Willen haben sich weiter- und auszubilden und nicht zulassen sollten, dass diese dadurch finanziell geschwächt werden. Nein, es geht auch darum, dass wir endlich darüber reden, dass Integration keine Einbahnstraße ist.
Auf allen politischen Ebenen haben wir in Deutschland die Tendenz, dass ein überdurchschnittlich weißes Gremium, überdurchschnittlich viel darüber redet, was man von geflüchteten Personen alles verlangen muss, kann, oder darf, damit allein ihre Existenz gesellschaftlich „akzeptabel“ ist.
Viel zu oft fällt dabei unter den Tisch, dass Integration auch bedeutet etwas zu geben und solidarisch zu sein. Und auch wenn viele dabei zuerst an Sozialleistungen und Notunterkünfte denken, zeigt die heutige Vorlage, dass es dabei auch um Bildung und der damit verbunden Möglichkeit sich selbständig soziale Netzwerke aufzubauen gehen kann. Deutschland sollte kein Land sein, in dem die Entscheidung zwischen einen Job im Mindestlohnsektor oder einem C1-Deutschkurs schwerfällt.
Und genau deshalb macht mir die heutige Vorlage Mut für die Zukunft, selbst wenn die Bundespolitik mal wieder den Kommunen hinterherhinkt.
Wir haben als Stadt Freiburg einen gewissen Handlungsspielraum, in dessen Rahmen wir geflüchtete Menschen fördern können. Es ist großartig, dass wir diesen auch konsequent genutzt haben. Lasst uns das in Zukunft wieder tun, wenn es nötig ist, denn ich bin mir ganz sicher, am Ende profitieren wir alle davon.