Sehr geehrter Oberbürgermeister, sehr geehrte Bürgermeisterin und Bürgermeister, liebe Kolleginnen,
Die Sportachse Ost ist sicherlich keine unkomplizierte Aufgabe für die Stadtverwaltung. Unsere Stadt wächst in jedem Bereich, die Gemarkungsfläche wird dadurch aber nicht größer. In dem daraus resultierenden Gezerre um die verschiedenen Möglichkeiten der Flächennutzung, stehen die Sportvereine in unserer Stadt in den letzten Jahren immer häufiger hinten an.
Es war daher absehbar, dass mit dem Umzug der Männerprofiabteilung des SC-Freiburgs an den Flugplatz Erwartungen geweckt werden auf die Flächen rund um das Dreisamstadion, die direkt an die beiden großen Breitensportvereine FT und Post Jahn im Osten angrenzen.
Die Ausgangspositionen sind geradezu darauf ausgelegt, sich zu verkanten. Der SC Freiburg ist logischerweise einziger potentieller Pächter des alten Stadions und hat ein berechtigtes Interesse für seine gesamte Frauenabteilung ein professionelleres Umfeld zu schaffen. Außerdem möchte niemand dem SC Steine in den Weg legen, wenn dieser etliche Investitionen zur Aufwertung des Geländes tätigen will, aber in aufeinanderfolgenden Mietverträgen mit Laufzeiten von 12 Monaten zurecht keine anständige Basis hierfür sieht.
Genauso legitim ist aber auch die Forderung seitens des FT und der Post Jahn, dass die Stadt dafür sorgen muss, dass sie ausreichend Flächen zur Verfügung haben, um ihre Sportangebote für die Breite der Freiburger Bevölkerung zu ermöglichen. Zwar gibt es auch abseits der Flächen im alten Dreisamstadion eventuell noch Möglichkeiten, etwa über eine zusätzliche Nutzung des Unisportgeländes, auf der anderen Seiten der Dreisam oder bei Blau-Weiß-Wiehre. Aber all diese Flächen sind entweder nicht so sicher entwickelbar oder nicht so attraktiv wie die in nächster Nähe am Dreisamsatdion und folglich zuckt bei diesen Möglichkeiten auch niemand zuerst.
Jede potentielle Lösung für diese Situation stellt wahrscheinlich alle Beteiligten ein bisschen unzufrieden. Die letzten Versuche einer Kompromissfindung waren bekanntermaßen leider recht müßig und für alle Seiten nicht zufriedenstellend.
Für die Zukunft der Sportachse Ost ist es enorm wichtig, dass gegenüber allen Beteiligten offen und ehrlich kommuniziert wird und keine falschen Erwartungen geweckt werden. Dabei muss sich jede Seite kompromissbereit zeigen und es muss auf alle Seiten zugegangen und mit offenen Karten gespielt werden. Dabei muss auch klar sein was geht, aber eben auch was nicht geht. Ein Rumgeeiere hin zu einer „Badischen Lösung“ die am Ende niemanden wirklich zufriedenstellt, sollte nicht das Ziel sein. Der Mietvertrag mit dem SC wird nun noch einmal um ein Jahr weiterlaufen, aber für das bisherige Hin und Her darf es keine Verlängerung geben.